Hey meine Freunde,
im April waren meine Kumpels und ich mit der Cesarica von Sunrise-Sail in Dalmatien unterwegs. Einen Bombentörn mit einer, wie ich im Nachhinein sagen kann, sehr schönen Yacht haben wir da hingelegt. Die Cesarica kann man nicht frei chartern, sondern Uli Rübelmann, der Besitzer der Yacht und Scheff von Sunrise-Sail bietet damit ausschließlich Mitsegeltörns an, für alle die gerne einfach mal das Segeln kennen lernen wollen oder einfach gerne segeln, aber die Scheine nicht haben oder schlicht niemanden kennen der Segeltörns unternimmt. Mit Freunden und Familie ist so auch ein Segelurlaub möglich, wenn man diesen Handicaps unterworfen ist. Das Ganze nennt sich schlicht "Kojencharter". Man bucht einfach so viele Kojen wie man möchte, reist an und los geht´s.
Uli hat die Cesarica für eine Woche vertrauensvoll in meine Hände gegeben, um sie mit meiner Crew zu einem Törn zu entführen, das Schiff einfach mal kennen zu lernen und auszuprobieren. Und das haben wir natürlich auch gemacht :).
Am Samstag, unserem Anreisetag stehen wir in der Baotic Marina schon morgens früh auf der Matte, unser Flieger war schon um 7:15 Uhr in Split gelandet. Naja egal, erst mal bissl sortieren, uns anmelden und mal nen Kaffee tanken. Die meisten von uns hatten wenig gepennt in dieser Nacht, was dann bei dem einen oder anderen hart zuschlägt:
Kurze Zeit später kriegen wir die Info, dass wir die Cesarica um 11:30 Uhr übernehmen können. Wir nutzen die Zeit bis dahin, um den Einkauf abzuhaken und alles an Bord zu bunkern (wir haben bereits die Erlaubnis an Bord gehen zu dürfen).
Sehr beeindruckt sind wir vom Stauraum, den die Cesarica anbietet.
Die Übernahme startet pünktlich und geht easy über die Bühne. Als nächstes steht die ausführliche Crew-Einweisung auf dem Programm. Das Wetter ist etwas durchwachsen, leichte Schauer nieseln uns auf die Birne. Also nach der Einweisung schnell in vernünftige Klamotten geschmissen, alle an Deck zur kurzen Durchsprache des Ablegemanövers und der Rollenverteilung. Die Geschichte gelingt wie am Schnürchen und wir stechen mit unserer 54er Jeanneau Sun Odyssey DS in See Richtung Maslinica auf Solta. Kein großer Schlag, aber es ist ja auch nun schon 14:30 Uhr, ideal für uns alle, um mit dem Schiff warm zu werden und für alle Neulinge sich an das Segeln mit einer Yacht zu gewöhnen.
Wir haben einen schönen Segelwind von 12-14 Knoten mit einer angenehm ruhigen See. So zischen wir die neun Seemeilen bis Maslinica recht flott durch, die leichten Schauer begleiten uns bis zum Ziel, stellen natürlich unmittelbar nach dem Anleger ihren Betrieb ein und bereiten einem 1a Sonnenuntergang die Bühne.
Hier erst mal noch verregnet kurz nach unserem Anleger:
Hier sieht das Ganze schon einladender aus:
Bissl in der Plicht chillen und ein gemütliches Bierchen bei Sonnenuntergang auf den ersten Tag und den Start in den Törn trinken:
Bei Nacht ist Maslinica auch sehr stimmungsvoll. Ein toller Hafen!
Wir machen es uns unter Deck gemütlich mit ein paar Bierchen. Wenn auch das Ambiente noch so stimmig ist, so stimmt eine Sache ganz und gar nicht: Wir schieben Hunger! Andreas und Simon kochen für uns Cevapcici mit Djuvec Reis und zur Vorspeise Crostini nach einem Rezept von Lena von LenasFoodForFriends. Ein Gedicht, muss man sagen! :)
Während Simon und Andreas in der Kombüse ihr Bestes geben, nutzen Co-Skippy Christian und ich die Gunst der Stunde, um uns mal um die Routenplanung für den kommenden Tag, das Wetter und was sonst noch so alles interessant ist zu kümmern:
Alt werden wir alle an diesem Abend nicht, die Müdigkeit steckt uns in den Knochen, nach dem ordentlichen und sehr leckeren Abendessen erst recht. Eine ausgewachsene Fressnarkose macht sich breit:
Am nächsten Morgen begrüßt uns ein scheinbar regnerischer Tag... Es prasselt unverblümt in die Plicht. Das quittieren wir erst mal mit einem ausgedehnten Frühstück und frischem Brot vom Bäcker. Um 11:30 Uhr machen wir uns auf die Socken nach Rogoznica zur Marina Frappa. Das Wetter ist uns nur teilweise hold und so gibt´s auf See dann doch auch mal die eine oder andere Dusche zwischendurch. Dazu gibt´s einen satten Wind von 16-18 Knoten und leichten Seegang, Spaß pur. Wir laufen einen Am Wind Kurs unter Vollzeug, machen annähernd neun Knoten Fahrt, krängen schön und die Crew sitzt auf der hohen Kante! So muss das sein, alle haben einen Bombenspaß, auch wenn die Sonne nicht mitlacht.
Die Stimmung ist gut, der Wind auch, das Segeln macht richtig Laune trotz der Duschen. Wir fangen an die Cesarica sehr zu mögen. Sie läuft sehr gut, liegt klasse im Ruder, auch ungeübte Crewmitglieder segeln sie am Ruder stehend intuitiv sauber und holen Fahrt raus. Wir reißen an diesem Tag angenehme 28,6 Seemeilen runter.
Am Abend gibt es wieder Kombüsen-Action an Bord. Rüdiger, Oli und Michael zaubern eine One Pot Pasta. Juliane von Schönertagnoch hat sich dieses Rezept eigens für unseren Törn aus den Fingern gezogen und damit einen verdammt guten Job abgeliefert.
Nach ein paar Bierchen auf den gelungenen Tag hauen sich alle nach und nach in die Kojen. Der nächste Tag verspricht anspruchsvoll zu werden und wir sollten nicht enttäuscht werden. Es erwarten uns frische 15-17 Grad Celsius, dazu richtig fette 25-30 Knoten Wind und auch etwas Seegang. Wir legen sauber ab und dann ab die Post nach Skradin beim Krka-Nationalpark. Wir knacken unterwegs locker neun Knoten Fahrt über Grund bis zum Fjord bei Sibenik. Die Rumpfgeschwindigkeit liegt bei 9,34 Knoten. Wir haben auf dem Weg Spaß wie Sau und die Luzi läuft, dass es nur so rauscht. So macht Segeln Spaß, Leute!
Nach etwa 21 Seemeilen erreichen wir den Fjord bei Sibenik. Wir tuckern rein, holen die Segel ein und brummen die knapp neun Seemeilen im Fjord bis nach Skradin unter Maschine. Selbst im Fjord zieht es uns noch mit ordentlichen 15-20 Knoten Wind um die Nase, was mich etwas nervös werden lässt angesichts des Gedanken bei diesem Wind u.U. von der Seite kommend, anlegen zu müssen... Wäre dann auch mein erstes Mal. Na, schauen wir mal :). Auf dem Weg durch den Fjord sind wir mutterseelenalleine auf dem Wasser unterwegs. Außerdem ist die Fahrt recht interessant, da wir unter zwei gebogenen Brücken durch müssen, bei einer Masthöhe von 24 Metern müssen wir recht genau die Mitte erwischen, wenn wir nicht hängen bleiben wollen.
Pünktlich um 19 Uhr beim Anlaufen des Hafens, kommt die Sonne raus und gibt uns ein herrliches Bild. Vor uns liegt Skradin im abendlichen Sonnenschein, wir sind am Ziel. Allerdings können wir das Ganze erst mal nur kurz auf uns wirken lassen, es naht das Anlegemanöver. Und wie ich erwartet hatte mit 13 Knoten Seitenwind. Aber das Schiff werden wir schon schaukeln, meine Crew weiß was zu tun ist, alle haben sich längst eingespielt und mit der Cesarica Freundschaft geschlossen. Mit leichten und händelbaren Schwierigkeiten mit dem Seitenwind kommen wir an den Steg und machen fest. Alles läuft ruhig und relaxed ab, keiner ist gestresst, ich fange an stolz auf meine Crew zu sein und fühle mich auf dem Schiff gut aufgehoben.
Wir trinken einen Anleger zusammen und ein Teil von uns macht sich auf Erkundungstour. Skradin ist ein sehr nettes, verschlafenes Örtchen.
Wir entschließen uns heute Abend die Kombüse ruhen zu lassen und statt dessen essen zu gehen. Wir folgen einer Restaurant-Empfehlung von Uli, dem Eigner der Cesarica und Sunrise-Sail, mit ihm hatten wir kurz zuvor telefoniert, er hatte sich erkundigt, ob bei uns alles im grünen Bereich ist und ob sein Baby noch heile ist ;).
Nach dem leckeren Essen lässt es sich noch bei einem Gute-Nacht-Bierchen in der Plicht aushalten:
Für den nächsten Tag steht der Besuch der Krka-Wasserfälle im Krka-Nationalpark auf dem Plan. Das bisherige Wetter lässt uns bangen, ob das dann so der Knaller wird. Bei Regen die schönen Wasserfälle im Ölzeug anschauen... Naja. Müde vom Tag verschwinden alle in ihre Kojen und senden ein Stoßgebet gen Himmel, auf dass uns das Wetter morgen für den anstehenden Landgang wohlgesonnen sein möge.
Na, meine Freunde? Gespannt wie es weiter geht mit uns auf Törn, ob das Wetter passen wird und was wir sonst noch so alles anstellen und erleben werden? Dann einfach hier Teil 2 weiterlesen :).
Euer Markus
Noch keine Kommentare - schreib was!
Dieser Blog ist mit Blogspot, einem Googleprodukt, erstellt und wird von Google gehostet.
Es gelten die Datenschutzerklärung & Nutzungsbedingungen für Googleprodukte.
Um auf diesem Blog zu kommentieren benötigst Du ein Google Konto.
Wenn Du die Kommentare zu diesem Beitrag durch Setzen des Häkchens abonnierst, informiert Dich Google jeweils durch eine Mail an die in Deinem Googleprofil hinterlegte Mail-Adresse.
Durch Entfernen des Hakens löscht Du Dein Abbonement und es wird Dir eine entsprechende Vollzugsnachricht angezeigt. Du hast aber auch die Möglichkeit Dich in der Mail, die Dich über einen neuen Kommentar informiert, über einen deutlichen Link wieder abzumelden.
Du kannst mich aber auch per Mail erreichen: Flaschenpost(at)GetonboardBlog.de
Infos zum Datenschutz auf diesem Blog findest Du wenn Du den Button "Datenschutz" klickst und damit meine Datenschutzerklärung aufrufst.