Samstag, 31. Mai 2014

Das ist mein Meer! Get on Board's Gedanken zum WorldOceanDay


Die Sonne brennt auf meiner Haut. Weicher, zwischen den Zehen kribbelnder Sand wirbelt auf, als ich am Strand zum Meer renne. Eine grellgrüne Luftmatratze mit mir darauf klatscht aufs Wasser und schießt in die Wellen. Mein Bruder ist nicht weit und mit seiner ebenso schrillen Luftmatratze am Start. Jugoslawien, Sommer, Familienurlaub, ich bin 10 Jahre alt. Ich war schon mal im Meer… aber mit Gummistiefeln und das Wasser war kalt… Nordsee, oder war´s die Ostsee? Vermutlich beides schonmal. Ich schließe Freundschaft mit dem warmen Salzwasser und nach genug Wellenreiten lasse ich mich auf meiner grünen Luftmatratze etwas treiben. Als ich die Augen nach einem Weilchen wieder öffne - ich hatte der Stille gelauscht und den Möwen, deren Schreie Löcher in sie rissen - merke ich, dass mich das Meer ein Stück weit zu sich geholt hatte, der Strand wollte mich scheinbar nicht mehr. Ich lasse es zu und paddle sogar noch etwas weiter hinaus. Ich lasse mich wieder treiben, passe aber diesmal mehr auf. Irgendwann beginne ich mich zu fragen warum es plötzlich an meinen Beinen so nass und kühl wird, die Sonne war gerade so angenehm. In meiner Luftmatratze ist kaum noch Luft, nur das Kopfteil ist noch prall gefüllt. Ein Schwung Angst erfasst mich, dann Adrenalin, meine Gedanken werden klar und mein Geist ruhig. Hier draußen ist es still und friedlich. Die langen flachen Wellen ziehen sanft an mir vorbei. Eine Schweißnaht an der Luftmatratze ist aufgerissen. Der Strand ist verdammt weit weg, ich kann meine Eltern und meinen Bruder nicht von den anderen Punkten unterscheiden. Winken bringt natürlich nichts. Also los geht’s, ab ins Wasser und mit den Beinen strampeln. Nach und nach komme ich dem Strand näher, ich merke dass ich durchhalten muss, denn eine Pause scheint mich zurück in die Umarmung des Meeres zu treiben.



Das ist jetzt 24 Jahre her und da ich hier sitze und diese Zeilen schreiben kann, habe ich es wohl an den Strand zurück geschafft. Meine erste wirkliche Erfahrung mit dem Meer, an die ich mich konkret erinnern kann, gehört also nicht unbedingt zu den angenehmsten. Allerdings ist es merkwürdig, das so zu formulieren, denn ich empfand das in diesem Moment ganz anders. Es war still da draußen, ruhig und friedlich. Ich war zum Glück nicht in Panik, sondern hatte mich von der Gelassenheit der langsam vorbeiziehenden Wellen anstecken lassen und so konnte ich die Strecke zurück an den Strand bewältigen. Das Kopfteil der Luftmatratze gab übrigens unterwegs auch den Geist auf und ich schwamm völlig frei im Meer. Ein unglaubliches Gefühl, dass ich heute noch sehr gern und mit Spannung erfahre. Wenn es tief ist unter einem ohne Sicherung und doppelten Boden. Gut, heute schwojt unsere Segelyacht bei schönstem Wetter maximal 200 Meter entfernt gelassen um ihre Ankerkette und das Land liegt 200 Meter in der anderen Richtung. Aber dennoch ist die Faszination die Gleiche. Wenn es ruhig und still wird um einen und man allein ist, mit sich und dem Meer.


Ihr fragt euch sicher, warum ich diese Erinnerung und was ich mit dem Meer verbinde niedergeschrieben habe. Das ist schnell erklärt. Anlässlich dem WeltOzeanTag am 8. Juni, hat Hinnerk Weiler auf seiner Internet Page Segeln-Blogs dazu aufgerufen einen Beitrag unter dem Motto "Das ist mein Meer" rauszuhauen. Klasse Sache hab ich mir gedacht und gleich losgelegt :-)


Ich hoffe euch gefällt mein Beitrag. Wenn euch das Thema interessiert, schaut doch einfach mal um den 8. Juni bei Hinnerk auf der Seite vorbei, er wird sicher viele Inhalte anderer Blogger und was er sonst noch so interessantes Material zum WeltOzeanTag findet online stellen. Ich selbst muss leider zu meiner Schande gestehen, dass ich bis vor Kurzem garnix vom WorldOceanDay wusste und daher ausgerechnet an diesem Datum gar nicht passenderweise auf dem Wasser unterwegs bin sondern beim diesjährigen Canyoning-Event. Naja, hat ja wenigstens auch was mit Wasser zu tun. Bis bald.



Euer Markus



#WeltOzeanTag #WorldOceansDay #WorldOceanDay #MeinMeer

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