Mittwoch, 12. Februar 2014

Auf Kurs zum Skipper - Der SKS (Sportküstenschifferschein) - Teil 4 - Die Reihenfolge und Bürokratie


Hey Leute,

heute geht’s um die Reihenfolge der drei Teile Theorie, Navigation und Praxis des Sportküstenschifferscheins im Rahmen meiner Reihe "Auf Kurs zum Skipper". Ich hatte es im ersten Teil meiner SKS-Beiträge bereits angekündigt. Das ist so eine Sache. So DEN richtigen Weg in dem Sinne gibt es nicht. Kommt man als Quer- oder Neueinsteiger dazu, kann man machen was man will, man hat immer gewisse Vorteile aber auch Nachteile. Lerne ich zuerst die Theorie und mache die Prüfung, sind alle segelspezifischen Fragen und Aufgaben ein Buch mit sieben Siegeln. Man versteht im wahrsten Sinne des Wortes nur Bahnhof. Dann heißt es Bücher wälzen und sich das Wissen halt selbst erschließen. Andere gehen das anders an, indem sie sich zuerst auf den Praxistörn begeben. Dann hockt man aber auf der Yacht und lernt zwar schön wie man segelt und so weiter, hat also mit den späteren spezifischen Fragen in der Theorieprüfung keine Probleme, hat aber dann beim Segeln keinen Dunst von den spezifischen theoretischen Sachen die einem beim Lernen der Bögen vermittelt werden. Von Navigation ganz zu schweigen. Ist also auch nicht so optimal.


Daher mein Rat. Die segelspezifischen Fragen und Aufgaben halten sich zahlenmäßig im Rahmen und sich das Wissen mit den Büchern anzueignen ist kein übermäßiges Hexenwerk. Daher erst die Theorie, dann die Navigation und anschließend mit dem Wissen das man sich angeeignet hat, geht's auf die Praxistörns. Oftmals wird die Theorie und die Navigation ohnehin am gleichen Tag auf einen Rutsch geprüft. Man kann sich aber auch durchaus nur für eine der beiden Prüfungen anmelden wenn man das möchte. Wie gesagt empfiehlt sich ohnehin vor dem eigentlichen Praxistörn mit Prüfung am Ende einen separaten Schulungstörn mit zu fahren. Damit sind Christian, Stefan und ich ziemlich gut gefahren. Natürlich gelten diese Ratschläge unter Vorbehalt, denn meine Erfahrungen gründen auf dem Lehrkonzept der Segelschule Aquafun. Hier wurde im Theorieunterricht nichts Segelspezifisches gelehrt. Also keine Segeltheorie, keine Windkurse und so Zeugs. Es ist also durchaus wahrscheinlich, dass das bei anderen Segelschulen anders ist und man dort durchaus auch den segelspezifischen Theorieanteil näher gebracht bekommt und sich das nicht selbst erschließen muss.

Zu guter Letzt gibt es noch einen erwähnenswerten Umstand was die Prüfungen oder besser gesagt deren bürokratischen Hintergrund angeht, über den man sich in der heutigen Zeit der digitalen Datenverarbeitung nur wundern kann. Als angehender SKS´ler bekommt man eine sogenannte "Prüfungstüte" in die Hand gedrückt. Darauf stehen alle Angaben zur Person und darin haben dann die jeweils zur Anmeldung einer Prüfung nötigen Unterlagen zu liegen. Mit der Anmeldung zu einer Prüfung geht die Prüfungstüte per Post zum entsprechenden Ausschuss. Dort wird dann auf der Tüte in entsprechenden Feldern vermerkt ob ihr die Prüfung geschafft habt oder nicht. Und so geht das von Prüfung zu Prüfung. Die jeweiligen Ausschüsse scheinen das alles nicht wirklich elektronisch in einer Datenbank zu erfassen und schicken wie ihr munter diese Tüte durch die Gegend. Verschwindet das gute Stück auf halber Strecke mal bei der Post, was durchaus vorkommen kann, dann habt ihr eine mittelschwere Verwaltungskrise am Hals. Ihr müsst nämlich darauf hoffen, dass eure bestandenen Prüfungen noch woanders dokumentiert wurden als auf dieser ollen Papiertüte! Es empfiehlt sich also dringendst davon immer eine aktuelle Kopie zu Hause zu haben, damit man im Fall der Fälle selbst was schwarz auf weiß zur Hand hat um es den Prüfungsausschüssen unter die Nase halten zu können! Man bekommt übrigens auch keinerlei Rückmeldung, ob eine Anmeldung zur Prüfung erfolgreich war. Desöfteren konnten wir bei Prüfungen beobachten, dass bei anderen Anwärtern da durchaus was in die Hose gegangen war und entsprechende Verwirrung und Ärger entstand. Und da die Prüfungen nicht grade immer irgendwo um die Ecke des eigenen Wohnortes abgenommen werden, sondern durchaus mit einer längeren Anfahrt verbunden sein können ist das um so ärgerlicher, wenn man da erscheint und das dann letztlich für die Katz war. Auch ob die Zahlungen rechtzeitig vor der Prüfung überhaupt korrekt eingegangen sind, wird nicht mit einer Rückmeldung quittiert. Man muss darauf hoffen, dass halt alles geklappt hat. Hier würde ich sagen, gibt es definitiv noch Optimierungspotential.


Und das wars auch schon mit der Serie für den SKS unter der Flagge "Auf Kurs zum Skipper". Weiter geht’s demnächst mit dem Sachkundenachweis für Pyrotechnische Seenotsignalmittel, dem UBI (UKW – Binnenschifffahrtsfunkzeugnis) und dem SRC (Short Range Certificate oder auch beschränkt gültiges Funkbetriebszeugnis). Stay tuned!

Fühlt euch frei euch in den Kommentaren auszulassen ;-)

Euer Markus


5 Kommentare:

  1. Hallo Markus,

    vielen Dank für die Tipps!
    Du und Dein Kollege schreibt etwas von guten Lehrbüchern, mit denen Ihr gearbeitet habt.
    Welche waren das? Was empfiehlst Du? Es gibt ja so einige...

    Danke und bester Gruß!
    Rolf

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  2. Servus Rolf

    Freut mich zu hören das dir die Tipps schon mal weitergeholfen haben :-)
    Wir haben mit dem Lehrbuch von Axel Bark gelernt...Wie gesagt kann man das verschieden angehen...ich hab das Lehrbuch zwar auch einmal komplett gelesen, beim Lernen aber nur als Nachschlagewerk benutzt...Christian hingegen hat das Lehrbuch hauptsächlich zum Lernen benutzt und mehrfach gelesen...auf jeden Fall ist das Buch empfehlenswert...alles, auch die etwas kniffligeren Sachen sind recht einfach und nachvollziehbar erläutert...

    Natürlich gibt es noch andere Bücher und Nachschlagewerke die nicht schlecht sind und von denen ich auch das eine oder andere am Start habe. Aber zum Lernen und verstehen geht eigentlich nix über den Bark :-)

    Hier der Link zum Buch bei Amazon:
    http://goo.gl/WCZdyw

    Viel Spaß und Erfolg :-)

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  3. Hi Markus, ich habe zuerst die SKS Praxisprüfung in der Ostsee gemacht. Der PA in Kiel Schilksee drückte uns die Prüfungstüte in die Hand, können wir dann zum theoretischen Teil mitbringen. Da ein Jahr zuvor der Meilentörn rund Fünen (240sm) stattgefunden hat, in welchem wir ausgiebig nach dem gelernten im SBF See navigiert hatten, fehlte uns in der Prüfung nichts an theoretischem Wissen. Eingehende Wetterkunde und sicherheitsrelevante Themen, welche während der Praxisprüfung abgefragt werden, hat der Skipper mit uns gemacht. Wir sind 5 Tage auf der Kieler Förde nur Manöver gefahren, unter Segeln und An- Ablegen bis zum Abwinken...

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    1. Hallo Chris,

      danke für deinen Kommentar :). Ein ausführlicher Vorbereitungstörn wie Du ihn mitgemacht hast von 240sm ist optimal um in aller Ruhe sich mit dem Schiff, den Manövern, Wetterkunde und soweiter vertraut zu machen und auch ausführlich in der Praxis zu navigieren und das zu üben. Darf ich fragen mit welchem Anbieter Du auf Törn warst?

      Viele Grüße,

      Markus

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