Hey Leute,
heute geht’s um die Reihenfolge
der drei Teile Theorie, Navigation und Praxis des Sportküstenschifferscheins im Rahmen meiner Reihe "Auf Kurs zum Skipper". Ich hatte es im ersten Teil
meiner SKS-Beiträge bereits angekündigt. Das ist so eine Sache. So DEN
richtigen Weg in dem Sinne gibt es nicht. Kommt man als Quer- oder Neueinsteiger
dazu, kann man machen was man will, man hat immer gewisse Vorteile aber auch
Nachteile. Lerne ich zuerst die Theorie und mache die Prüfung, sind alle
segelspezifischen Fragen und Aufgaben ein Buch mit sieben Siegeln. Man versteht
im wahrsten Sinne des Wortes nur Bahnhof. Dann heißt es Bücher wälzen und sich
das Wissen halt selbst erschließen. Andere gehen das anders an, indem sie sich
zuerst auf den Praxistörn begeben. Dann
hockt man aber auf der Yacht und lernt zwar schön wie man segelt und so weiter,
hat also mit den späteren spezifischen Fragen in der Theorieprüfung keine
Probleme, hat aber dann beim Segeln keinen Dunst von den spezifischen theoretischen Sachen die
einem beim Lernen der Bögen vermittelt werden. Von Navigation ganz zu
schweigen. Ist also auch nicht so optimal.
Daher mein Rat. Die
segelspezifischen Fragen und Aufgaben halten sich zahlenmäßig im Rahmen und
sich das Wissen mit den Büchern anzueignen ist kein übermäßiges Hexenwerk.
Daher erst die Theorie, dann die Navigation und anschließend mit dem Wissen das
man sich angeeignet hat, geht's auf die Praxistörns. Oftmals wird die Theorie
und die Navigation ohnehin am gleichen Tag auf einen Rutsch geprüft. Man kann
sich aber auch durchaus nur für eine der beiden Prüfungen anmelden wenn man das
möchte. Wie gesagt empfiehlt sich ohnehin vor dem eigentlichen Praxistörn mit
Prüfung am Ende einen separaten Schulungstörn mit zu fahren. Damit sind Christian, Stefan und ich ziemlich gut gefahren. Natürlich gelten diese Ratschläge unter Vorbehalt, denn
meine Erfahrungen gründen auf dem Lehrkonzept der Segelschule Aquafun. Hier wurde
im Theorieunterricht nichts Segelspezifisches gelehrt. Also keine Segeltheorie,
keine Windkurse und so Zeugs. Es ist also durchaus wahrscheinlich, dass das bei
anderen Segelschulen anders ist und man dort durchaus auch den
segelspezifischen Theorieanteil näher gebracht bekommt und sich das nicht
selbst erschließen muss.
Zu guter Letzt gibt es noch einen
erwähnenswerten Umstand was die Prüfungen oder besser gesagt deren
bürokratischen Hintergrund angeht, über den man sich in der heutigen Zeit der
digitalen Datenverarbeitung nur wundern kann. Als angehender SKS´ler bekommt
man eine sogenannte "Prüfungstüte" in die Hand gedrückt. Darauf stehen
alle Angaben zur Person und darin haben dann die jeweils zur Anmeldung einer
Prüfung nötigen Unterlagen zu liegen. Mit der Anmeldung zu einer Prüfung geht
die Prüfungstüte per Post zum entsprechenden Ausschuss. Dort wird dann auf der
Tüte in entsprechenden Feldern vermerkt ob ihr die Prüfung geschafft habt oder
nicht. Und so geht das von Prüfung zu Prüfung. Die jeweiligen Ausschüsse
scheinen das alles nicht wirklich elektronisch in einer Datenbank zu erfassen
und schicken wie ihr munter diese Tüte durch die Gegend. Verschwindet das gute Stück
auf halber Strecke mal bei der Post, was durchaus vorkommen kann, dann habt ihr
eine mittelschwere Verwaltungskrise am Hals. Ihr müsst
nämlich darauf hoffen, dass eure bestandenen Prüfungen noch woanders
dokumentiert wurden als auf dieser ollen Papiertüte! Es empfiehlt sich also
dringendst davon immer eine aktuelle Kopie zu Hause zu haben, damit man im Fall
der Fälle selbst was schwarz auf weiß zur Hand hat um es den
Prüfungsausschüssen unter die Nase halten zu können! Man bekommt übrigens auch
keinerlei Rückmeldung, ob eine Anmeldung zur Prüfung erfolgreich war.
Desöfteren konnten wir bei Prüfungen beobachten, dass bei anderen Anwärtern da
durchaus was in die Hose gegangen war und entsprechende Verwirrung und Ärger entstand. Und da die Prüfungen nicht grade immer
irgendwo um die Ecke des eigenen Wohnortes abgenommen werden, sondern durchaus
mit einer längeren Anfahrt verbunden sein können ist das um so ärgerlicher,
wenn man da erscheint und das dann letztlich für die Katz war. Auch ob die
Zahlungen rechtzeitig vor der Prüfung überhaupt korrekt eingegangen sind, wird
nicht mit einer Rückmeldung quittiert. Man muss darauf hoffen, dass halt alles
geklappt hat. Hier würde ich sagen, gibt es definitiv noch
Optimierungspotential.
Und das wars auch schon mit der Serie für den SKS unter der Flagge "Auf Kurs zum Skipper". Weiter geht’s demnächst mit dem Sachkundenachweis für
Pyrotechnische Seenotsignalmittel, dem UBI (UKW –
Binnenschifffahrtsfunkzeugnis) und dem SRC (Short Range Certificate oder auch
beschränkt gültiges Funkbetriebszeugnis). Stay tuned!
Fühlt euch frei euch in den Kommentaren
auszulassen ;-)
Euer Markus
Hallo Markus,
AntwortenLöschenvielen Dank für die Tipps!
Du und Dein Kollege schreibt etwas von guten Lehrbüchern, mit denen Ihr gearbeitet habt.
Welche waren das? Was empfiehlst Du? Es gibt ja so einige...
Danke und bester Gruß!
Rolf
Servus Rolf
AntwortenLöschenFreut mich zu hören das dir die Tipps schon mal weitergeholfen haben :-)
Wir haben mit dem Lehrbuch von Axel Bark gelernt...Wie gesagt kann man das verschieden angehen...ich hab das Lehrbuch zwar auch einmal komplett gelesen, beim Lernen aber nur als Nachschlagewerk benutzt...Christian hingegen hat das Lehrbuch hauptsächlich zum Lernen benutzt und mehrfach gelesen...auf jeden Fall ist das Buch empfehlenswert...alles, auch die etwas kniffligeren Sachen sind recht einfach und nachvollziehbar erläutert...
Natürlich gibt es noch andere Bücher und Nachschlagewerke die nicht schlecht sind und von denen ich auch das eine oder andere am Start habe. Aber zum Lernen und verstehen geht eigentlich nix über den Bark :-)
Hier der Link zum Buch bei Amazon:
http://goo.gl/WCZdyw
Viel Spaß und Erfolg :-)
Vielen Dank!
AntwortenLöschenHi Markus, ich habe zuerst die SKS Praxisprüfung in der Ostsee gemacht. Der PA in Kiel Schilksee drückte uns die Prüfungstüte in die Hand, können wir dann zum theoretischen Teil mitbringen. Da ein Jahr zuvor der Meilentörn rund Fünen (240sm) stattgefunden hat, in welchem wir ausgiebig nach dem gelernten im SBF See navigiert hatten, fehlte uns in der Prüfung nichts an theoretischem Wissen. Eingehende Wetterkunde und sicherheitsrelevante Themen, welche während der Praxisprüfung abgefragt werden, hat der Skipper mit uns gemacht. Wir sind 5 Tage auf der Kieler Förde nur Manöver gefahren, unter Segeln und An- Ablegen bis zum Abwinken...
AntwortenLöschenHallo Chris,
Löschendanke für deinen Kommentar :). Ein ausführlicher Vorbereitungstörn wie Du ihn mitgemacht hast von 240sm ist optimal um in aller Ruhe sich mit dem Schiff, den Manövern, Wetterkunde und soweiter vertraut zu machen und auch ausführlich in der Praxis zu navigieren und das zu üben. Darf ich fragen mit welchem Anbieter Du auf Törn warst?
Viele Grüße,
Markus