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Moin meine lieben Wintersportfreunde,
ich bin ja immer irgendwie auf der Suche nach neuem Equipment. Vor allem wenn bei mir schon etwas seit ein paar Jahren im Einsatz ist, fange ich an nach neuem fancy Shit Ausschau zu halten. Da kam mir das Test-Angebot des italienischen Winter- und Radsportausrüsters rh+ (zerorh) wie gerufen. Der erste Abstecher ins weiße Gold für diese Saison stand schon vor der Tür, die optimale Gelegenheit also, um das neue Zeug von rh+ zu testen. Die italienischen Jungs und Mädels waren so freundlich, mir eine Snowboard-/ bzw. Skibrille als auch einen Helm aus ihrem Sortiment zum Testen zur Verfügung zu stellen. In diesem Testbericht möchte ich auf die Brille JUNO eingehen.
Beim Kauf von neuem Equipment steht ja zunächst immer erst mal das Budget, das man zu verprassen bereit ist, im Fokus. Die JUNO schlägt mit 85€ im offiziellen Shop zu Buche und liegt damit im mittleren Preissegment. Man sollte also für die Kohle schon Qualität und Leistung erwarten dürfen.
Schaut man sich die Brille mal genauer an, gibt es hier nichts zu meckern. Alle Verklebungen sehen einwandfrei aus, nirgendwo ist Kleber zu sehen und alle Materialien gehen sauber und nahtlos in einander über. Keine Selbstverständlichkeit! Bei meiner nagelneuen und im Listenpreis wesentlich teureren Oakley PRIZM Flight Deck ist das mit den Verklebungen nicht durchgängig einwandfrei gelungen. Dieser Punkt geht an die Italiener. Auch die Materialien selbst machen einen qualitativ guten Eindruck. Die Ränder des Glases sind gut gearbeitet und auch der schwarze Hochglanzkunststoff lässt optisch keinen Spielraum zum Meckern. Was auffällt, ist, dass der Rahmen und das Glas maßlich sehr sauber und bündig zusammenspielen, es lassen sich keine Spaltmaße ausmachen. Das spricht erneut für gute Verarbeitungsqualität.
Abgesehen von der reinen Verarbeitung und der Materialien spielt es natürlich im Wesentlichen eine Rolle, was die Brille in der Praxis leistet. Ich habe sie innerhalb von drei Tagen bei verschiedenen Sichtbedingungen getestet und über mehrere Stunden pro Tag getragen. Die Brille ist als Allrounder gedacht, mit dem man bei guten, über normale bis hin zu schattigen Sichtverhältnissen etwas anfangen kann. Das kann ich bestätigen. Die Brille leistet bei guten Sichtverhältnissen eine ausgezeichnete Kontrastierung, die meiner Meinung nach der wesentlich teureren Oakley PRIZM Flight Deck oder der ANON M4 in nichts nachsteht. Mit diesen beiden Brillen musste sich die JUNO im Test messen. Bei schattigeren Sichtverhältnissen lässt sich dann aber schon ein Unterschied in den beiden Preisklassen feststellen, da hat man mit dem teureren Material bessere Karten. Auch wenn man so ehrlich sein und erwähnen muss, dass die hochpreisigen Kollegen auch nur bis zu einem gewissen Grad die Nase vorne haben.
Auch das Sichtfeld und periphere Sehen mit der JUNO ist zufriedenstellend. Hier ist sie nicht besser oder schlechter als die Konkurrenz gleicher Brillengröße. Die Brille bringt keine Möglichkeit zum Glaswechsel mit, was für diese Preisklasse in Ordnung geht. Sie trägt sich auf der Haut angenehm, wobei das Fleece noch einen Ticken weicher sein dürfte.
Die JUNO ist in nur einer Größe erhältlich und fällt relativ klein aus. Als normaler männlicher europäischer Erwachsener mit einem durchschnittlich großen Kopf ist sie hart an der Grenze zum zu klein sein. Als ich die Brille das erste mal in der Hand hielt, fragte ich mich kurz, ob mir vielleicht versehentlich eine Damenbrille zugesandt worden war. Es wäre von rh+ besser gewesen, die Brille etwas größer auszuführen, dadurch würde sie sich noch angenehmer tragen und das zwar ausreichende Sichtfeld würde sich noch etwas erweitern. Man muss ja nicht gleich dem generellen Trend der immer größer werdenden Goggles folgen, aber hier gibt es schon noch sinnvollen Spielraum nach oben. Größenmäßig habe die JUNO mal mit der aktuellen Oakley PRIZM Flight Deck in ihrer regulären Größe verglichen, um die Unterschiede aufzuzeigen. Man muss dazu sagen, dass die Flight Deck auch in einer Nummer kleiner erhältlich ist und dann den Namenszusatz XM trägt. Die XM lag mir zum Größenvergleich aber nicht vor und ist tatsächlich auch eher für kleine Personen oder Damen gedacht. Der Vergleich zeigt daher deutlich die Entwicklung der Brillengröße über die letzten Jahre, dem die JUNO nicht gefolgt ist. Grundsätzlich begrüße ich die Entwicklung der Brillen, da sich das Sichtfeld ungemein erweitert und das natürlich sinnvoll ist.
Auf der Piste, ihr wisst das alle, spielt natürlich auch immer der möglich geilste Look eine Rolle und daher möchte ich auch ein paar Worte zum Design der JUNO verlieren. Natürlich ist das Geschmacksache und als solches lässt sich über das Design nicht streiten. In der Tat finde ich, dass die Brille sich von der Masse abhebt, dabei aber schlicht bleibt. Sie versprüht etwas Retroflair, sieht aber trotzdem nicht altbacken aus. Der Hochglanzkunststoff ist ein Alleinstellungsmerkmal, das gleichmäßig silbergrau verspiegelte Glas sieht schnieke aus und hebt sich im Land der Regenbogenverspiegelungen, die man in allen Skigebieten allgegenwärtig beobachten kann, ebenfalls angenehm ab und fällt damit schon wieder auf.
FAZIT
Die JUNO ist eine gut verarbeitete Allwetterbrille mit hervorragender Kontrastierung bei guten Sichtverhältnissen. Wird es schattiger, haben die teureren Konkurrenten bis zu einem gewissen Punkt die Nase vorn. Das Design ist zeitlos und versprüht ein wenig Retro-Charme, ohne altbacken zu wirken. Das gebotene Sichtfeld geht in Ordnung, die Brille dürfte, oder besser gesagt müsste aber für den männlichen Normaleuropäer etwas größer ausfallen. Das Glas kann nicht gewechselt werden, was für die Preisklasse in Ordnung ist. Alles in allem kann ich die Brille empfehlen, das Preis-Leistungsverhältnis stimmt.
Ich hoffe euch gefällt mein Testbericht und er hilft euch weiter. Wenn euch spezielle Fragen zur JUNO unter den Nägeln brennen, könnt ihr euch gerne jederzeit an mich wenden.
Bis dahin,
Euer Markus
ANMERKUNG: Dieser Testbericht spiegelt meine persönliche und ehrliche Meinung wider und ist nicht von der Tatsache beeinflusst, dass mir von rh+ die Brille kostenlos zur Verfügung gestellt wurde.
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