Samstag, 3. November 2018

"#Fernweh" - Das neue Blogger-Reisebuch mit der ultimativen Bucket-List für Weltenbummler im Check



*Dieser Artikel enthält Werbung und affiliate Links*

Moin meine Freunde,

vor einem kleinen Weilchen erreichte mich über den Äther des Internets die Kunde über das neue bzw. erste Buch meiner Bloggerkolleginnen Julia Lassner von Globusliebe und Melanie Schillinger von Good Morning World. Die beiden haben die aus ihrer Sicht 100 steilsten Locations und Erlebnisse rund um den Globus, die man unbedingt gesehen bzw. gehabt haben muss, auf eine Bucketlist des Reiselebens gepackt. Besonders neugierig bin ich geworden, als ich zufällig erfuhr, dass eine dieser 100 Locations sage und schreibe ich aufgetan habe, als ich Julia vor einem Jahr zu einem Segeltörn mit einem Katamaran an Bord holte und wir eben an diesem Fleck auf der Seekarte den Anker warfen. Freundlicherweise hat mir der Bruckmannverlag ein Rezensionsexemplar zukommen lassen.

Nun aber mal ans Eingemachte. Ich möchte euch nachfolgend mal zunächst ganz neutral vorstellen wie das Buch aufgebaut ist, was die Autorinnen mit dem Schmöker bezwecken und so weiter. Natürlich habe ich aber auch eine persönliche Meinung zu dem Werk, zumal es ja eine Location ins Buch geschafft hat bei der ich nicht nur anwesend war, sondern die ich sogar direkt ins Spiel gebracht habe ;).

Zunächst mal kommt das Buch mit einer angenehmen Größe daher. Nicht wie so ein kleines, flattriges Taschenbuch, sondern mit 17x24cm eher Richtung DIN A4-Format. Der Hardcover-Einband unterstreicht das. Die Haptik des Buches und der Seiten ist angenehm und auch die Druckquali der Bilder kann sich sehen lassen. 




Inhaltlich stellt sich zunächst die Frage, welches Ziel die Autorinnen denn eigentlich mit ihrem Buch verfolgen. Welchem Zweck dient es und welcher Leserkreis wird als Zielgruppe angepeilt? Sprich, was soll man mit dem Teil anfangen?

Hier gibt Julia auf ihrem Blog Globusliebe Aufschluss:

"Worum geht es in #Fernweh?
#Fernweh ist kein Reiseführer. So viel schon mal vorweg. [...] #Fernweh ist viel mehr ein Schmöker, der zum Träumen einladen soll. Es ist ein Buch, das Reiselust wecken, zum Entdecken neuer Orte inspirieren und zum Aufbrechen motivieren soll."

Diese Beschreibung kann ich bestätigen und unterstreichen. Genau so habe ich das beim Lesen auch empfunden und nicht mehr und nicht weniger gibt das Buch auch her.

Die Locations werden jeweils auf einer Doppelseite behandelt. Auf einer der beiden Seiten wird mit einem oder mehreren großformatigen Fotos optisch eingestimmt und auf der anderen Seite gibt es einen überschaubaren Text inkl. einem kleinen Tipp samt Webadresse zur Location. Jede Location bietet somit Lese- und Verweilinhalt für etwa 3-5 Minuten. Die jeweiligen Texte beinhalten wenig "verwertbare" Informationen, sondern beschreiben etwas blumig und emotional die vor Ort erlebte Situation bzw. diesen Glücksmoment. Etwas anderes beabsichtigt das Buch aber auch nicht. Man kann relativ schnell über die 100 Locations drüberlesen, die schönen Bilder genießen und versuchen, die beschriebenen Momente nachzuempfinden. Dadurch ist der Schmöker genau das, wie es Julia beschreibt, eine Art Ideensammlung und Inspirationsquelle für kommende Urlaube. Wenn ihr mal wieder zu Hause hockt und nach stundenlangem Hirnen noch keinen Schimmer habt, wohin die nächste Reise gehen soll oder auf was für eine Art Erlebnis ihr Bock habt, könnte dieses Buch euch den ausschlaggebenden Eindruck vermitteln. 





Das Buch könnt ihr als e-Book oder in der gebundenen Ausgabe unter anderem auf Amazon.de kaufen. Wenn ihr diesen Link zum Kauf bei Amazon verwendet, erhalte ich einen kleinen prozentualen Anteil.


Bei meiner subjektiven Meinung bin ich ehrlich gesagt etwas hin- und hergerissen. Ich mag es beispielsweise, wenn einem beim unterhaltsamen Lesen auch schon ein paar verwertbare Infos mit auf den Weg gegeben werden. Allerdings möchte ich das dem Werk nicht ankreiden, da das ja von den Autorinnen bewusst nicht so konzipiert wurde. Als reine Ideen- oder Eindruckssammlung hat das Buch seine Daseinsberechtigung und kann auch durchaus als Anreiz zur Findung kommender Urlaubsziele bzw. Tagesauflüge vor Ort dienen. Allerdings muss ich sagen, dass gerade hier auch Stolperfallen lauern können und man das im Buch beschriebene nicht ganz für bare Münze nehmen sollte. Die 100 Locations bzw. Momente lesen sich alle, und das waren sie sicher auch, wie perfekte Momente, bei denen einfach alles gepasst hat. Und eben so etwas kann man nicht planen oder buchen, um es nachzuerleben. Solche Momente zu erleben, dazu gehört neben der Planung der Reise als Grundlage vor allem viel Glück und eine gute Portion Zufall. Man sollte also nicht so naiv sein und erwarten, dass man diese Momente so oder vergleichbar nacherleben können wird. 

Nehmen wir zur Veranschaulichung mal den Moment bzw. die Location von unserem Segeltörn. An dieser Lagune mit den Höhlen kamen wir tatsächlich völlig zufällig vorbei, da wir uns einige hundert Meter entfernt einen Felsbogen vom Wasser aus angeschaut hatten. Wieder auf Kurs zum nächsten Tagesziel einige Seemeilen entfernt offenbarte sich plötzlich an Steuerbord die Lagune mit den Höhlen und da wir gut in der Zeit lagen entschieden mein Co-Skipper und ich da mal näher hinzufahren und falls möglich für einen Badestopp den Anker zu werfen. Die Lagune mit den Höhlen war in keinem unserer Revierführer (drei an der Zahl) verzeichnet. Wir waren Ende Oktober unterwegs und hatten mit dem geilen Wetter ziemliches Glück, es hätte genauso gut in Strömen regnen können oder zu viel Wind und/oder Seegang sein können um überhaupt in in die Lagune einzufahren. In die Lagune fahren konnten wir überhaupt auch nur, weil unser Katamaran wenig Tiefgang hatte. Mit einer normalen Yacht mit Kiel und etwa zwei Meter Tiefgang hätten wir das direkt knicken können. Glücklicherweise und zunächst überraschend ankerte in der Bucht niemand außer uns, was normalerweise an solch idyllischen Locations durchaus auch Ende Oktober Seltenheitswert hat. Generell ließ uns der mit Felsen übersäte Grund vor Ort selbst mit dem Kat keine Auswahl an Stellen wo man den Anker sicher werfen konnte, wäre dieser eine Platz besetzt gewesen, hätten wir Pech gehabt. Da merkten wir schnell warum es in dieser Bucht nicht von Yachten und Ausflugsdampfern wimmelte. Ihr merkt schon worauf ich hinaus will oder? Es gingen an Ort und Stelle viele Zufälle und Glück Hand in Hand damit dieser Moment an dieser Location überhaupt möglich war.  




Die etwas überschwänglich geschriebenen Artikel können dem Leser daher leider ein romantisiertes, idealisiertes Bild oder Eindruck vermitteln. Unser beschriebener Badestopp beispielsweise dauerte nur drei Stunden an und war nur ein kurzer Augenblick im Rahmen eines einwöchigen Segeltörns. Nicht alles auf einem Segeltörn bzw. der Reise mit einem Segelboot und den damit verbundenen Gegebenheiten wird im Buch bzw. dem entsprechenden Artikel auch nur ansatzweise angedeutet. Entschließt ihr euch nun angefixt vom Artikel im Buch zu einem Segeltörn, um dieses oder ein ähnliches Erlebnis zu haben, investiert Geld und Zeit, könnte es durchaus passieren, dass ihr diese Art des Reisens bzw. Urlaub ungeil finden werdet, weil vielleicht schlicht das Wetter nicht mitspielt, es euch an Bord der Yacht für eine Woche zu eng ist, ihr vielleicht mit anderen Mitreisenden Knatsch bekommt oder der Skipper ein Idiot ist, das Schiff vielleicht in einem unzufriedenstellenden Zustand ist, oder oder oder. 

Ich will sagen, man sollte sich nicht vom Buch "blenden" lassen, sondern einfach über alle möglichen Pros und Cons intensiv nachdenken und sich mit der Materie auseinandersetzen bevor man sich in ein Abenteuer stürzt. 

Beim Lesen über alle Locations, zumindest ging es mir so, fehlt irgendwie etwas Abwechslung. Klar werden vollkommen verschiedene Erlebnisse und Orte beschrieben, es liest sich aber irgendwie ein Artikel wie der andere, ein Superlativ jagt das andere, selbst zwischen den beiden Autorinnen fällt kaum ein Unterschied in der Schreibweise auf. Dadurch, dass keine wirklichen Inhalte pro Artikel vermittelt werden und sich die Beschreibungen der Erlebnisse zumeist auf die emotionale Erlebnisebene beziehen, es keine wesentlichen Unterschiede in den Schreibweisen gibt, liest sich das ganze Buch irgendwie sehr generisch. 



Mein persönliches Fazit:

Das Buch besitzt eine angenehme Größe, Gewicht und Haptik. Auch die Papier- und Druckqualität ist stimmig. Inhaltlich möchte das Buch als Ansammlung von Ideen und Inspiration zu Reiseerlebnissen und -zielen verstanden werden. Mehr ist es auch nicht, da die jeweiligen Locations vorrangig als Erlebnisse recht emotional und als perfekte Momente geschildert werden, untermalt von stimmungsvollen Fotografien. Inhaltlich bietet das Buch nur sehr wenig Hilfestellung bei der Reiseplanung als solche, ist dafür aber auch nicht gedacht. Teilweise besteht die Gefahr für den Leser vom Buch durch die romantisierte Beschreibung "geblendet" zu werden, da es zumeist massiv von Glück und Zufall abhängig ist, diese Momente wie im Buch beschrieben nacherleben zu können. Die Inhalte lesen sich in ihrer Gesamtheit leider recht generisch. Überbewertet man die Inhalte nicht, kann das Buch durchaus sinnvoll als Anreiz zur Findung der nächsten Reiseziele dienen. 

Bis demnächst meine Freunde, euer Markus

*Dieser Artikel spiegelt meine Meinung wieder und ist nicht von der Tatsache beeinflusst, dass mir das Buch kostenlos vom Verlag zur Verfügung gestellt wurde bzw. ich eine der Autorinnen (Julia Lassner) persönlich kenne.*

1 Kommentar:

  1. Sehr schön, ich überlege, ob ich mir nicht auch allmälich mal einen gescheiten Reiseführer zulege. Wir sind in den letzten Jahren doch ziemlich viel unterwegs gewesen, zuletzt im Bikehotel Südtirol, geniale Strecken mit bombastischer Aussicht, aber ich habe das Gefühl dort noch nicht alles gesehen zu haben! Wir haben die Gegend freischnauze erkundet.

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