Freitag, 26. Mai 2017

Get on Board - Land Rover Experience Tour in Australien - Abenteuer-Tagebuch: Day 4




Um 5:15 Uhr lässt uns der Handy-Wecker aus dem Tiefschlaf hochschrecken, um 1:30 Uhr etwa hatten wir uns erst pennen gelegt. Der gestrige Tag ist verdammt anstregend und vor allem lang gewesen! In diesem Moment bereuen wir, dass wir uns gestern Abend bei einem späten Absacker-Bierchen für die Sonderaktion heute morgen freiwillig gemeldet haben. "Man ist ja nur einmal hier." haben sie gesagt, "Ihr werdet es lieben." haben sie gesagt, "Es lohnt sich." haben sie gesagt. 
Nach ein paar Spritzern Wasser in unsere müden Gesichter torkeln wir von unserem Zelt-Zimmer rüber zum Frühstücksraum. Appetit haben wir keinen, aber ein Kaffee muss sein. Die anderen Freiwilligen sehen nicht frischer aus als wir, unser Guide für heute morgen steht schon wie aus dem Ei gepellt parat, viel zu frisch für unseren Geschmack. Die Zeit drängt bereits, wir müssen los so lange es noch dämmert und kühl ist. Wir schlurfen eiligen Schrittes zurück zu unserem Zelt-Apartment, reißen alle Akkus vom Netz und versorgen unsere Gerätschaften mit neuem Leben. Noch schnell alles in den Rucksack gestopft, bloß nicht die anderen Objektive vergessen, die DSLRs um die Hälse gehängt, den Abenteurer-Hut verwegen in die müde Miene gezogen und aufgesattelt. Während der Fahrt erwachen unsere Lebensgeister allmählich und eine gewisse Vorfreude auf unser Ziel heute morgen stellt sich ein. Wir sind unterwegs zum King's Canyon. Vor Ort angekommen hüpfen wir aus unserem Gefährt direkt in die sich schon wieder einstellende Gluthitze. Vor uns liegt eine vierstündige Wanderung am Rande und in die Tiefen des Canyon, die uns mit dem Erklimmen einer groben Steintreppe nicht sehr einsteigerfreundlich empfängt. Keuchend und schnaufend oben angekommen, angetrieben vom immer noch viel zu frischen Guide, verkündet uns dieser unverblümt, dass wir uns hier schon mal wacker geschlagen hätten, der Aufstieg dauere mit seinen sonstigen Gruppen etwa drei mal so lange. Warum zum Geier hat er uns dann so die mehr Felsblöcken als Stufen ähnelnden Vorsprünge hochgepeitscht? Wieder keimt in uns der Gedanke auf, ob das hier wirklich eine gute Idee gewesen ist, oder wir nicht lieber hätten in den Federn bleiben sollen ob der Dinge die später am Tag noch auf uns warten. Nun, ich kann euch an dieser Stelle aber mit Fug und Recht bescheinigen, dass sich das anfängliche und schweißtreibende Gekraxel mehr als gelohnt hat und wir das frühe Aufstehen nicht bereut haben. Der King's Canyon ist wirklich ein Traum und nicht zuletzt muss ich zugeben, dass ich Ihn jederzeit dem Grand Canyon in den USA vorziehen würde. Er kann zwar nicht mit dem Gigantismus des Grand Canyon mithalten, überragt ihn aber in Vielfalt und Faszination. Wenn ihr jemals im Red Center in Down Under am Start seid, ist die große Tour durch den King's Canyon absolutes Pflichtprogramm! Leider spiegeln die Bilder nicht ansatzweise wieder wie beeindruckend es dort war. Ohne Weiteres könnt ihr die Tour dort auch alleine machen, es gibt auch eine kleine Tour. Soweit ich mich erinnere, ist die große Tour aber nur mit Guide erlaubt, ein abgeschlossenes Gatter am Ende der kleinen Tour versperrt euch ansonsten das Weiterkommen. So oder so würde ich euch aber nur geführte Touren dort ans Herz legen, da die Guides viel Hörenswertes über die Natur zu erzählen haben. Der Eintritt in den Canyon ist frei, ihr müsst also für die kleine Tour überhaupt nix zahlen und für die Große wird wie gesagt die Kohle für den Guide fällig und ihr solltet die Tour dorthin natürlich mit entsprechendem Vorlauf einplanen und buchen.













Wieder zurück in der Wilderness Lodge und damit unserem Zelt, bleiben uns nur 15 Minuten um unsere sieben Sachen zu packen. Also stopfen wir schnell alles was noch so in unserem Zelt rumfliegt in unsere Taschen, schmeißen alles in unsere Land Rover und ab die Post Richtung Yulara, dass 300 km entfernt liegt. Etwa um 16 Uhr treffen wir dort ein und checken im Sails in the Desert ein. Nach einer ordentlichen Dusche und endlich wieder möglichen Telefonaten mit unseren Lieben am anderen Ende der Welt, werfen wir zusammen einen kleinen Snack ein und besprechen alles Weitere für den Tag. In etwa zwei Stunden steht uns das Dinner-Event "Sounds of Silence" ins Haus. Vom Hotel aus wird man mit einem Shuttle mitten in die Pampa gekarrt. Dort serviert man uns zunächst leckere Häppchen und allerlei Getränke. Sehr stimmungsvoll genießt man das auf einem natürlichen Plateau stehend mit Blick auf die "Olgas", auch in der Sprache der Ureinwohner als "Kata Tjuta" bekannt. Etwas weiter entfernt und in einer anderen Richtung liegend kann man auch den Ayers Rock sehen, von hier aus betrachtet aber bei weitem nicht so imposant. Zwischendurch wird uns eine Stammestanz-Darbietung Eingeborener zuteil, auf die man getrost hätte verzichten können, Touri-Flair macht sich breit. Allerdings werden wir mehr als entschädigt, als wir dort oben den Sonnenuntergang hinter den "Olgas" genießen dürfen. Der absolute Hammer kann ich euch sagen!







Nach diesem fantastischen Naturschauspiel geht´s dann ran an die Buletten. Im wahrsten Sinne. Unterhalb des Plateau auf dem wir bis jetzt verweilten, sind Bankett-Tische aufgebaut nebst Showcooking-Buffet mit allem was den australischen Gaumen zu verwöhnen weiß. Hier genießen wir in entspannter und ungewöhnlicher Atmosphäre unter freiem Himmel, mit nach und nach aufblitzenden Sternen eines Firmaments, in das wir hinaufblickend immer noch vergeblich nach bekannten Sternformationen der heimischen Hemisphäre suchen. Hier thront am Himmel über allem das "Southern Cross". Die sternenklare Nacht, die sich nun vor unseren Augen ohne jedes Fremdlicht auftut - wir befinden uns immerhin mitten im Nirgendwo - ist wunderbar und verschafft dem Veranstalter des Dinners die Möglichkeit einem Sterndeuter das Feld zu überlassen. In einem sehr amüsanten und interessanten Vortrag erläutert er uns den Sternenhimmel und kennt dazu allerlei Geschichten. So manche Legende und manches Märchen rankt sich um diese für uns ungewohnten Himmelskörper. Der kurzweilige Vortrag dauert etwa eine Stunde, danach wird das Dessert serviert.




Nach dem leckeren Dessert und noch einem oder zwei Gläschen Wein geht es mit dem Shuttle wieder retour zum Hotel. Im Bus, abgesehen von uns jungem Gemüse, voll besetzt mit Kaffeefahrt-Rentnern herrscht ausgelassene Heiterkeit. Da in diesem abendlichen Arrangement alle Getränke, vor allem alkoholische, inklusive sind, hat die betagtere Gesellschaft ganz ordentlich getankt und war nun dementsprechend in Partylaune im Bus. Zu unserer großen Erheiterung, wie ich gestehen muss, aber zum Glück dauert die Fahrt nur etwa 15 Minuten zurück zum Hotel. In der Ruhe unseres Zimmers angekommen hüpfen wir noch schnell unter eine entspannende Dusche und hauen uns in die Falle, denn für morgen früh ist schon wieder Frühstück für 6 Uhr anberaumt und für den Tag einiges geplant. Es liegen noch zwei lange und geile Tage vor uns meine Freunde.

Euer Markus

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