Moin Moin,
vor kurzem war ich ein Wochenende im schönen Holland unterwegs.
Anlässlich des fünften Geburtstags von Holland Sail war eine Einladung zu einem
„Ausflug“ in mein Postfach geflattert, der ich natürlich gern nachgekommen bin.
Holland Sail managed eine Charterflotte von 28 Windjammern und Plattbodenschiffen, sprich
Traditionsseglern, im englischen Sprachraum auch Tall Ships genannt. Ich durfte von Freitagabend bis Sonntagmorgen an Bord kommen, holländische Gastfreundlichkeit genießen und mit einem dieser wunderbaren Traditionsseglern mitsegeln.
Freitags morgens also hinters Steuer geklemmt und nach
Holland gebrummt. Die Grote Beer, ein wunderschönes Plattbodenschiff mit drei Masten, wartet in Makkum am Ijsselmeer auf mich und ist ab
20 Uhr abends bezugsfertig. Als ich an Bord gehe, werde ich von den freundlichen
Mitarbeiterinnen von Holland Sail und dem Eigner der Grote Beer in Empfang genommen. Ich bin einer der ersten Gäste
und so habe ich nach kurzem Smalltalk die Gelegenheit, mir meine Wunsch-Kajüte
selbst auszusuchen. Geladen sind um die 15 Blogger, Journalisten und Fotografen.
Da es nach acht abends schon langsam lichtschwächer wird und für den nächsten
Tag Schietwetter vorausgesagt ist, schmeiße ich nur schnell meinen Seesack in
die Kajüte, krame die Spiegelreflex raus und stromere an und unter Deck herum auf
der Suche nach ersten Schnappschüssen. Bevor wir alle unter Deck in der Messe
der Grote Beer bei angenehmer Unterhaltung noch ein paar Bierchen zischen,
genießen wir einen malerischen Sonnenuntergang.
Ich penne in meiner Koje wie im Bilderbuch und wache morgens
entspannt auf als ich leises Klappern in der Messe wahrnehme. Es wird grade zum
Frühstück eingedeckt, frischer Kaffeeduft liegt im Schiff. Morgenstund hat
Gold und der frühe Vogel und so…also erhebe ich mich etwas verpennt, aber
voller Tatendrang und Spannung auf das vor mir Liegende. Ich lunze aus meinem
Bullauge und sehe blauen Himmel, na wer sagt´s denn? Zum Teufel mit den Meteorologen.
Nach einem ordentlichen Frühstück heißt es um 10 Uhr „Leinen los“. Der blaue
Himmel ist einer grauen Wolkendecke gewichen, hm… . Skipperin Winnie legt den über 40
Meter langen Kahn gekonnt ab und bringt uns auf Kurs nach Harlingen. Dort
steppt an diesem Wochenende der Bär, denn die diesjährigen Tall Ships Races haben dort zum ersten Mal ihren
Starthafen. Für die Truppe an Bord ist das natürlich ein gefundenes Fressen und
für Holland Sail als Traditionssegler-Vercharterer passt ein Hafen voller
wunderschöner Windjammer ohnehin ins Konzept. Ich als Segelfetischist
habe die Hoffnung mit der Grote Beer unter Vollzeug nach Harlingen zu brettern.
Allerdings entscheidet Winnie, nicht mehr als eine der drei Focks zu hissen.
Da ist sie, die eine Fock. Vielen Dank an meine holländische Kollegin Noortje für das coole Bild von mir:
Wir laufen nach Harlingen auf Vorwindkurs und sie hat natürlich keine Lust, das Risiko einer Patenthalse an allen drei Bäumen einzugehen. Nachdem ich helfen durfte die Fock zu hissen, statte ich Winnie am Steuerstand einen Besuch ab und werfe dort einen Blick auf die Seekarte. Nach der Schleuse auf die Nordsee folgen wir einem Fahrwasser und die Distanz nach Harlingen beträgt (nach meinem Fingerzirkel) nur sieben Seemeilen. Da hätte es sich ohnehin kaum gelohnt, die restliche Wäsche rauszuhängen. Kaum wäre das Vollzeug oben gewesen, hätten wir es schon wieder bergen müssen, um in Harlingen einlaufen zu können. Aber ich kann auf der Fahrt nach Harlingen durchaus erahnen, wie es mit einem so großen Schiff sein muss unter vollen Segeln durch die Nordsee zu peitschen und setze das auf meine geistige ToDo-Liste.
Pünktlich zum Einlaufen in Harlingen fängt es an zu schiffen. Naja, werfe ich mich eben in mein Ölzeug, das funktioniert an Land genauso gut wie auf See und zwischen den imposanten Tall Ships sehe ich damit wenigstens net so ganz nach Touri aus ;-)
Da ist sie, die eine Fock. Vielen Dank an meine holländische Kollegin Noortje für das coole Bild von mir:
Wir laufen nach Harlingen auf Vorwindkurs und sie hat natürlich keine Lust, das Risiko einer Patenthalse an allen drei Bäumen einzugehen. Nachdem ich helfen durfte die Fock zu hissen, statte ich Winnie am Steuerstand einen Besuch ab und werfe dort einen Blick auf die Seekarte. Nach der Schleuse auf die Nordsee folgen wir einem Fahrwasser und die Distanz nach Harlingen beträgt (nach meinem Fingerzirkel) nur sieben Seemeilen. Da hätte es sich ohnehin kaum gelohnt, die restliche Wäsche rauszuhängen. Kaum wäre das Vollzeug oben gewesen, hätten wir es schon wieder bergen müssen, um in Harlingen einlaufen zu können. Aber ich kann auf der Fahrt nach Harlingen durchaus erahnen, wie es mit einem so großen Schiff sein muss unter vollen Segeln durch die Nordsee zu peitschen und setze das auf meine geistige ToDo-Liste.
Pünktlich zum Einlaufen in Harlingen fängt es an zu schiffen. Naja, werfe ich mich eben in mein Ölzeug, das funktioniert an Land genauso gut wie auf See und zwischen den imposanten Tall Ships sehe ich damit wenigstens net so ganz nach Touri aus ;-)
Bevor wir von Bord gehen gibt es noch ein leckeres Süppchen
mit Brot. Für das leibliche Wohl ist an Bord hervorragend gesorgt.
In Harlingen ist die Hölle los, im Hafen bei den Windjammern
wie auch im ganzen Ort. Riesenrad, Fressbuden, Livebands, Flohmärkte und und
und. Auch an Bord der einen oder anderen Windjammer kann man gehen und sich
umschauen.
Ich hab's auf die Kruzenshtern geschafft. Ein russisches Staatsschiff und mit 114,5 Metern Länge und vier Masten die größte Windjammer am Platze. Unter Deck herrscht rauer Seemannsalltag, auf den ich durch eine Decksluke einen Blick erhasche. Ich lunze mitten in die Kombüse, wo ein leicht gelangweilter Smut steht und Fleisch breitklopft.
Ich hab's auf die Kruzenshtern geschafft. Ein russisches Staatsschiff und mit 114,5 Metern Länge und vier Masten die größte Windjammer am Platze. Unter Deck herrscht rauer Seemannsalltag, auf den ich durch eine Decksluke einen Blick erhasche. Ich lunze mitten in die Kombüse, wo ein leicht gelangweilter Smut steht und Fleisch breitklopft.
Es regnet wirklich die ganze Zeit, aber im Ölzeug bleibt es
warm und trocken. Die ortsansässigen Holländer scheint das Wetter überhaupt nicht
zu kratzen. Klatschnass spazieren und radeln sie herum, als wäre es das Normalste der Welt, daneben komme ich mir in meiner vollen Montur vor wie ein
verweichlichter Idiot ;-). Zwischendurch knurrt der Magen, es wird Zeit ne Ladung
Fish ´n´ Chips zu futtern und das mit zwei Bierchen runter zu schwenken, Fisch
will schwimmen. Um fünf muss man spätestens wieder an Bord der Grote Beer sein.
Auf dem Weg zurück zum Schiff, flaniere ich noch über einen Flohmarkt, der den inneren
Stadthafen ziert und ergattere noch ein leckeres Mitbringsel für meine Herzensdame,
hausgemachtes Fudge in allen Sorten und Farben. Um halb fünf schiebe ich, gerade
an Bord gegangen, auf dem noch verlassen aussehenden Schiff, das Schott am
Niedergang auf. Die versammelte Mannschaft kuckt mir grinsend bei einem
behaglichen Kaffeegelage entgegen. Na, da mach ich doch glatt mit, nachdem ich
mein Ölzeug schnell zum Trocknen aufgehängt hab. Dann heißt es schon wieder
Leinen los und zurück nach Makkum. Kaum haben wir die Festmacher losgeworfen,
reißt die Wolkendecke auf und es herrscht strahlender Sonnenschein. Herzlichen Dank! Die Sonne und damit auch gutes Licht, lassen mich sofort wieder haltlos
mit der Spiegelreflex und Handycam bewaffnet an Deck herumexperimentieren und
nach Motiven suchen. Das kam dabei heraus:
Zurück in Makkum geht die halbe Mannschaft schon wieder von
Bord. Aber nicht mit mir! Ich finde es an Bord viel zu geil, als das ich daran
auch nur einen Gedanken verschwende. Der Rest des Abends ist voll von
gemütlichem Zusammensitzen an und unter Deck, interessanten Unterhaltungen,
Fussball, Bier, Wein und einem tollen Abendessen. Ein Fischbuffet, das sich
sehen lassen kann steht bereit, sehr lecker.
Die zweite Nacht an Bord vergeht wie im Flug, ich penne wie
ein Stein. Morgens stopfe ich schnell meine sieben Sachen in den Seesack und
genieße noch zusammen mit den anderen ein gemütliches Frühstück, danach heißt
es Abschied nehmen. Es war eine tolle Zeit an Bord und hat tierisch Spaß gemacht. Das
Treiben in Harlingen mitzuerleben war faszinierend. Ich bin gespannt, wann es mich auf
eine Windjammer für nen richtigen Törn verschlagen wird. Vielleicht bekommt man
ja mal ne nette Truppe zusammen und man sticht mit Holland Sail in See.
Übrigens fährt Holland Sail mit den Plattbodenschiffen auch ins Wattenmeer und lässt sich dort trockenfallen. Muss schon ein Bild für die Götter sein, wenn man im
Watt rum latscht und mitten drin ein komplettes, über 40 Meter langes, Schiff rumsteht und Leute von Bord klettern.
Das sollte man mal gesehen und vor allem mitgemacht haben.
Am Abend hab ich noch ein schönes Motiv einfangen können:
Und nochmal Danke an Noortje die mich beim Streunen an Deck ganz unbemerkt erwischt hat:
Bei den 28 Schmuckstücken in der Flotte von Holland Sail ist für jeden Geschmack was dabei, von Klein bis Groß. Auch für jede Gruppenstärke haben die Jungs und Mädels bei Holland Sail was am Start. So kann man sich entweder, die entsprechende Gruppenstärke vorausgesetzt, einen Kahn samt Crew für sich chartern oder man wird als Gruppe mit anderen Teilnehmern zusammengelegt, um das Schiff voll zu machen. Dabei kann man vorher selbst bestimmen, ob es ein bestimmter Kutter sein soll oder man lässt sich überraschen und bekommt dann zwei Wochen vor dem Startschuss mitgeteilt bei welchem Schiff man an Bord gehen darf. Holland Sail garantiert dabei immer, dass das Schiff auch ausläuft, auch wenn es nicht voll wird und es kostet euch dann auch nicht mehr. Ich kann´s nur empfehlen und werde definitiv versuchen so einen Trip mal auf die Reihe zu bekommen.
Am Abend hab ich noch ein schönes Motiv einfangen können:
Und nochmal Danke an Noortje die mich beim Streunen an Deck ganz unbemerkt erwischt hat:
Bei den 28 Schmuckstücken in der Flotte von Holland Sail ist für jeden Geschmack was dabei, von Klein bis Groß. Auch für jede Gruppenstärke haben die Jungs und Mädels bei Holland Sail was am Start. So kann man sich entweder, die entsprechende Gruppenstärke vorausgesetzt, einen Kahn samt Crew für sich chartern oder man wird als Gruppe mit anderen Teilnehmern zusammengelegt, um das Schiff voll zu machen. Dabei kann man vorher selbst bestimmen, ob es ein bestimmter Kutter sein soll oder man lässt sich überraschen und bekommt dann zwei Wochen vor dem Startschuss mitgeteilt bei welchem Schiff man an Bord gehen darf. Holland Sail garantiert dabei immer, dass das Schiff auch ausläuft, auch wenn es nicht voll wird und es kostet euch dann auch nicht mehr. Ich kann´s nur empfehlen und werde definitiv versuchen so einen Trip mal auf die Reihe zu bekommen.
Euer Markus
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