Hey Leute,
heute geht es um ein Thema, zu
dem es mir spontan in den Sinn kam was zu schreiben. Der eine oder andere, der
schon Törns mit einer Crew aus bekannten Gesichtern mitgefahren ist, kennt es
vielleicht: Das Crew-Shirt!
Möchte der Skipper eins? Will die
Crew eins? Ist jeder der Crew bereit, dafür die entsprechenden Kosten zu
tragen? Wo bekommt man eins her? Weiß die Crew überhaupt, was ein Crewshirt
ist? Selbst designen oder eins von der Stange? Fragen über Fragen. Meine
Fragenlitanei suggeriert, dass es eine mittelhohe Wissenschaft ist, so ein
olles Crewshirt auf die Beine zu stellen. Das ist es ja gar nicht, oder
vielleicht doch? Naja, es kann schon ein bissl zur Wissenschaft werden, wenn
man ein individuelles Shirt im Sinn hat und das auch noch nach was aussehen
soll. Man muss sich um Motive kümmern, diese normalerweise auch noch in
irgendeiner Weise bearbeiten, sich vielleicht sogar ein Törn-Motto ausdenken,
das auf dem Shirt samt Motiv zur Geltung kommen soll. Soll das Ganze eher amüsant
designt sein, mit Selbstironie oder eher semi-professionell. Hier gilt es auch,
darauf zu achten wie der Skipper so drauf ist (sofern man ihn kennt und er nicht
samt Yacht gechartert ist). Seid ihr mit einem "Ultraprofi" als
Skipper am Start, findet der ein etwas selbstironisches Shirt
höchstwahrscheinlich unlustig. Ist dann ganz schön kacke, wenn das Ding schon
fertig gedruckt ist. Es gilt also auch durchaus auch ein bissl Feingefühl an
den Tag zu legen, um niemanden mit dem Shirt vor den Kopf zu stoßen. Nicht nur
dem Skipper nicht, sondern auch dem Rest der Crew nicht. Wenn man die Leute kennt und
bestenfalls mit ihnen befreundet ist, kann man das aber meist ganz gut
einschätzen und oft hilft es auch mal einen Mitsegler eures Vertrauens der Crew
um Rat zu fragen. Auch dem Skipper das Motiv und Motto mal unter die Nase zu
halten kann von Vorteil sein, aber ebenso auch von Nachteil, wenn es einer von der "Profi-Fraktion" ist, der es
ganz genau nimmt wenn er auf nem Kutter der Macker ist. Ich hoffe, ich gehöre
mal nicht zu dieser Sorte, falls ich anfange derartige Allüren zu zeigen, holt mich bitte wieder auf den Boden zurück.
Hat man die Aufgabe ein Motto
und/oder Motiv zu entwickeln gemeistert, stellt sich noch die Frage, wo soll
das Zeug drauf gedruckt werden? Auf ein T-Shirt? Auf ein Polo-Shirt? Auf nen
Pulli? Nen Rolli? Auch Basecaps sind ne nette Idee. Welche Farbe und Qualität?
Druckt man den Kram selbst aus und bügelt es auf oder lässt man das im
Shirt-Printshop machen? Je nachdem, was einem als Motiv bzw. als Shirtdesign im
Kopf herumspukt, ist die Geschichte mehr oder minder einfach umzusetzen.
Christian und ich haben nun schon bereits drei Crewshirts zusammen entwickelt
und designt. Bislang kamen wir mit Powerpoint 2007 in der Professionell Edition
und dessen Möglichkeiten ganz gut zu Rande. Aber mit jedem Törn steigt auch
etwas der Anspruch an das Shirt und zudem ist nicht jede Idee für ein Motto und
Motiv, die sich einem in der Rübe festgesetzt hat, gleich leicht umzusetzen.
Für das Crewshirt für das
anstehende Skippertraining befasste ich mich unter anderem sogar mit Photoshop.
Das klingt jetzt als wenn ich´s brutal drauf hätte, letztlich ging es aber nur
darum Bereiche des Motivs zu entfernen, was so genau mit Powerpoint halt nun
mal nicht möglich ist. Mit Paint geht’s glaube ich auch, ist aber wesentlich
umständlicher.
Natürlich kann man sich´s auch
leicht machen. Gebt ihr auf Google „Segelshirt“ ein kommen sofort fünf
Ergebnisse von Shirtshops hoch, in denen ihr euch fertig designte 08/15
Segelshirts bestellen könnt. Zugegebenermaßen sind da auch ganz gute Ansätze dabei,
allerdings sind das meistens dann Abwandlungen bekannter Mottos oder halt
völlig generische Motive wie die Silhouette eines Segelbootes umgeben von
Wellen. Gähn. Teilweise kann man sich auch aus von vorangegangenen
Segelshirtdesignern hochgeladenen Motiven selbst was zusammenbasteln und dann
bestellen. Damit kann man sich befassen und dann entscheiden, ob das das
richtige für einen ist oder nicht. Zumindest für Segler, die entweder keinen
Bock haben, ein entsprechendes Maß an Aufwand zu betreiben oder technisch am
Rechner nicht so versiert sind, stellt diese Weise eine Option dar, ein
Crewshirt an den Start zu bringen und nicht darauf verzichten zu müssen.
Warum macht man sich eigentlich
den ganzen Aufwand und gibt auch noch Geld dafür aus? Je nach Design und
auserwähltem Shirt kommen da schon mal gerne Kosten von 40€ bis 50€ pro Shirt
zusammen, sofern man sich keins im Shop zusammengeschustert hat, und nicht jedes
Crewmitglied ist bereit, so viel für etwas auszugeben das man nur eine Woche
lang tragen kann und es anschließend im Schrank verschwindet, bestenfalls noch
daheim oder beim nächsten Törn getragen werden kann? Das „Warum“ ist schwer zu
erklären, aber leuchtet jedem sofort ein der ein entsprechendes Crew-Erlebnis
hatte.
Für mich zumindest gehört ein
Crewshirt irgendwie dazu. Bei meinem ersten Mitsegeln auf einer Fahrtenyacht
war ein Crew-Shirt am Start. Das hatte damals Sven designt und damit zugegebenermaßen
keinen riesen Aufwand betrieben. Das Shirt war simpel, hatte aber Charme. Das
Sven hier einfach und unaufgefordert die Initiative ergriffen hat, rechnen wir
ihm heute noch hoch an. Als ich es in den Händen hielt und wir es an Bord alle
trugen und uns begutachteten, war das ein verdammt cooles Gefühl. Und genau
darum geht es hauptsächlich. Man ist eine Crew, man segelt zusammen, fährt Manöver
zusammen, man verbringt eine Woche zusammen auf engstem Raum, man muss sich
miteinander arrangieren, man kocht zusammen, wäscht zusammen ab und so weiter
und so weiter. Und wenn dabei das Crewshirt getragen wird, fördert das das
Gemeinschaftsgefühl mehr als man denkt. Auch kleinere Manöver, sei es nur eine
Wende, Halse, simples Anluven oder
Abfallen und entsprechendes Anpassen der Segelstellung oder Reffen, werden
dadurch für alle Mitsegler aufregender und lassen ein starkes Gefühl für das
Miteinander entstehen. Und wenn alle mit Crewshirt an Deck stehen und einen
sauberen Anleger in der voll belegten Marina samt Hafenkino gefahren wird, dann
ist das schon ein geiles Gefühl und macht außerdem für alle Hafenkino-Besucher ein
bissl was her. Nach dem eleganten Anleger kann man selbst das Hafenkino bei
einem Bierchen gemütlich von der Plicht aus genießen und über die Manöver der
anderen ankommenden Crews fachsimpeln und sich gegenseitig zusprechen, dass man
das vorhin aber besser hingekriegt hat ;-). Übrigens gehört es zur guten
Seemannschaft, einlaufenden Schiffen Hilfe vom Steg aus anzubieten bzw.
unaufgefordert zu helfen und das sieht im Crewshirt natürlich auch nicht
schlecht aus ;-).
Seit meinen Erlebnissen des
ersten Törns in Verbindung mit einem Crewshirt freue ich mich immer wenn wir
mit einem Crewshirt an den Start gehen und bislang können Christian und ich mit
unseren Kreationen durchaus zufrieden sein, fanden sie doch guten Anklang bei
Skipper und Mannschaft.
Designt man die Shirts selbst,
kann auch der Entstehungsprozess selbst aufregend sein ;-) Meist sind wir eine
ganze Weile ratlos was Motto und Motive angeht und hirnen bis die Ohren rauchen.
Meistens kommt dann die Erleuchtung ganz unverhofft und ab dann geht es Schlag
auf Schlag.
Fest vorgenommen haben Christian
und ich uns allerdings für unseren ersten eigenen Törn kein Crewshirt selbst zu
designen, das möchten wir der Mannschaft überlassen und sind gespannt was dabei
rauskommt ;-). Vielleicht möchten wir es sogar erst in den Händen halten und
anziehen wenn wir an Deck der Yacht stehen und der Törn vor uns liegt.
Jetzt da ich so viel über die
Shirts geplappert habe, sollt ihr sie natürlich auch zu sehen bekommen.
Unser erstes Shirt, designed by Sven (himself im Ausguck):
Das erste von Christian und mir designte
Shirt für den Kroatien-Törn 2013:
Das Shirt für den Praxistörn in
der Ostsee 2013:
Und zu guter Letzt der
Crew-Pulli für das kommende Skippertraining Anfang April 2014:
Ich hoffe der Post hat euch gefallen. Wie immer freue ich mich über Anregungen, Fragen und Kommentare.
Euer Markus
...auch wir haben Crewshirts etc, legen aber Wert auf gute Qualität und das die Shirts auch länger getragen werden können, d.h. ohne das Jahr und Schiffsnamen etc.
AntwortenLöschenDas beste was wir gemacht haben war die Crewtasse - jeder seine mit Namen, da weiß man sofort wer die wieder auf dem Kartentisch abgestellt hat ;-)