Hey Leute,
"Auf Kurs zum Skipper" hatten wir
es schon über den Sportbootführerschein See. Ohne den geht ja, wie ich im
entsprechenden Post erzählt habe, überhaupt nix wenn man sich mit der Absicht herumschlägt,
mal der Kapo auf einem Törn mit einer Segelyacht sein zu wollen.
Den SBF See frisch im Sack, peilt
man normalerweise schon den SKS an. Bevor man hier an den Start geht, sollte
man sich aber darüber im Klaren sein, dass es verschiedene Möglichkeiten gibt
die Sache anzugehen. Ich persönlich halte die, wie ich es zusammen mit meinen
beiden Segelfreunden Christian und Stefan gemacht habe, für die beste. Aber
dazu kommen wir in einem späteren Post dieser Serie. Erst mal zu den
grundsätzlichen Infos zum SKS, damit die hier nicht zu kurz kommen.
Der SKS setzt sich so wie der SBF
See aus mehreren Lern- und Prüfungsinhalten zusammen. So gibt es ebenso wie
beim SBF See einen Theorieanteil, einen Navigationsanteil und den Praxisanteil.
Allerdings mit kleinen aber feinen Unterschieden und teils auch erheblichen. In
welcher Reihenfolge man sich diese Inhalte aneignet und die Prüfungen ablegt,
ist nicht vorgeschrieben und man hat selbst die Wahl, wie man das angehen
möchte. Allerdings hat man mit jeder Reihenfolge gewisse Vor- und auch Nachteile.
Wie gesagt wird das in einem späteren Post durchgekaut.
Zunächst mal zum theoretischen
Anteil:
Der Fragenkatalog für den SBF See
war ja noch recht übersichtlich und auch keine Raketenwissenschaft was das
Verständnis angeht. Außerdem lagen die Fragen im Multiple Choice Baukasten vor.
Beim SKS sieht das anders aus. Erstens ist der Fragenkatalog ganz erheblich
umfangreicher. Ich habe allein um die Fragen für den SKS zu büffeln so lange
gebraucht wie für den kompletten SBF See. Die Fragen sind teils ähnlich mit dem
Inhalt der SBF See-Fragen, aber es sind auch viele sehr spezifische Fragen
darunter, die bereits auf das Segeln und das Handhaben einer Segelyacht
abzielen. Wenn man unbedarft da ran geht und vom Segeln keinen Dunst hat, weil
man Quer- oder Neueinsteiger ist, versteht man hier ohne die entsprechende
praktische Erfahrung komplett Bahnhof. Also heißt es nicht nur die Fragen zu
lernen, sondern auch die Inhalte dahinter verstehen und logisch nachvollziehen
zu können. Man kann selbstredend auch einfach die Musterantwort auswendig
lernen, ohne irgendwas verstanden zu haben, was ganz sicher extrem sinnvoll ist. Aber solche Spezialisten gibt es ja leider immer wieder, die
einfach alles auswendig lernen ohne überhaupt irgendwas verstanden zu haben.
Die sich dann aber wundern warum sie trotz Lappen in der stylischen Seglerjacke
grade jemandem die Vorfahrt genommen und eine andere Yacht versenkt haben. Der
größte Knackpunkt an der Theorie kommt aber erst noch. Die Fragen liegen wie
ich schon erwähnte nicht, oder noch nicht, im Multiple Choice-Format vor. Nein,
es sind Freitextantworten gefragt! Natürlich darf man in eigenen Worten
schreiben. Der Sinn bzw. Inhalt der Antwort zählt und ist dieser verglichen mit
der Musterantwort identisch, so habt ihr gute Chancen durch zu kommen. Aber ihr
merkt es…das heißt büffeln…und zwar so richtig! Da ist nix mit mal so nebenbei
das bissl mitlaufen lassen wie beim SBF See. Da heißt es wirklich sich
stundenlang auf den Arsch zu setzen und sich das Zeug rein zu ziehen. Die
Übungsfragebögen sind 15 an der Zahl und bieten jeweils einen Umfang von je 30
Fragen. Dazu gibt es die Übungsbögen in einer Variante in der bereits die
Musterantworten eingetragen sind. Ich persönlich habe mir ausschließlich diese
Bögen zum Lernen zur Hand genommen. Mein Lernkonzept bestand drin, die Frage zu
lesen, die Musterantwort erst mal links liegen zu lassen und zu versuchen die
Frage mit meinem Wissen zu beantworten und meine Antwort dann mit der
Musterantwort zu vergleichen. Stimmte meine Antwort, musste ich mir um diese
Frage keinen Kopf mehr machen. Stimmte sie nicht, prägte ich mir den Inhalt der
Musterantwort ein. Alles in allem hatte ich drei „Power-Lernsitzungen“ und eine
große Wiederholungssitzung. Das heißt ich habe mir an drei aufeinanderfolgenden
Abenden von je fünf Stunden Dauer fünf Bögen vorgeknöpft. Also etwa eine Stunde
pro Bogen. Am vierten Abend hatte ich mir dann so lange es eben dauerte alle
Bögen nochmal zur Festigung reingezogen. Dabei musste ich ja nur noch auf die
Fragen eingehen, die nicht so recht hängen geblieben waren. Natürlich kann man
das auch anders angehen. Aber ich war etwas in Zeitnot geraten weil ich ein
fauler Hund bin und dann als ich anfing zu lernen viel Zeit auf den Navigationsteil
verwenden musste. Man wird in aller Regel am gleichen Tag auf Theorie und
Navigation geprüft. Daher ist eine sinnvolle und realistische Zeiteinteilung
mit eingerechneter Toleranz definitiv sinnvoll. Also macht euch rechtzeitig
vorher Gedanken wie ihr das Lernen angehen wollt und nach welcher Methode ihr
am besten lernt. Entweder mehr Zeit und entspannter oder in kurzer Zeit intensiv
alles reindrücken. Oder irgendwas dazwischen.
Soweit mein Senf zum
SKS-Theorieanteil. Die weiterführenden Posts für den navigatorischen und
praktischen Teil des SKS stehen schon in den Startlöchern.
Über Fragen und Anregungen im
Kommentarbereich freue ich mich Leute ;-)
Euer Markus
Hallo Markus,
AntwortenLöschenda wir beide den Kurs gemeinsam gemacht haben, möchte ich noch eine Kleinigkeit ergänzen:
Da ich im Gegensatz zu Dir vor dem SKS nicht über allzu viel Segel-Erfahrung verfügt habe (1 Woche Urlaub in 2012 - siehe Markus erster Post), habe ich eine andere Herangehensweise gewählt, um mir das benötigte Theoriewissen zu Gemüte zu führen.
Ich habe mich vor das Lehrbuch gesetzt, das ebenfalls Bestandteil des Lehrmaterials bei Aquafun ist und habe fast ausschließlich damit gelernt. Dabei habe ich mir Hauptkapitel für Hauptkapitel (Wetterkunde, Seemannschaft, Recht, etc.) durchgelesen und das Gelesene einzuprägen. Anschließend habe ich mir die dazugehörigen Fragen angeschaut und die Musterantworten durchgelesen. Wenn ich nicht verstanden habe, worüber die Musterantwort da handelt, habe ich mir den betreffenden Teil (die Seite mit der Textpassage, in der das Thema behandelt wird, ist bei der Frage angegeben) erneut durchgelesen.
Dies führt automatisch dazu, dass man sich die Teile, die noch nicht so sitzen, erneut anschaut und zwar im Kontext des Themengebietes und nicht wie ein Roboter, der die Antworten stupide in seinen Kopf drückt.
Für mich war es die bessere Variante, aber das ist wie du bereits geschrieben hast, jedem selbst überlassen.
Ich werde mir nun die nächsten Posts zu Gemüte führen. :-)
Servus Wildparkprofi,
AntwortenLöschenvielen Dank für den guten Kommentar der noch eine andere Herangehensweise an das Lernen des Stoffes für die Theorie sehr anschaulich beleuchtet ;-) .Das dürfte dem Einen oder Anderen sicher hilfreich sein und ich muss zugeben, dass diese Methode eigentlich der Meinen vorzuziehen ist. Vor allem wenn man Neueinsteiger ist erzielt man damit sicher den nachhaltigeren Erfolg :-)
Kleiner Tipp am Rande: Nicht alle Fragen des Fragenkatalogs kommen in den Prüfungsbögen vor. Da sind gefühlte 60 Fragen, die nur für mündliche Nachprüfungen vorgehalten werden.
AntwortenLöschenHallo Mac,
AntwortenLöschenja das ist gut möglich. Ich bin mir auch nicht sicher ob man das vorab beim lernen merken oder wissen kann. Meinem Gefühl nach unterscheiden sich die realen Prüfungsbögen von den Lernbögen und da man nicht alle Orginal-Prüfungsbögen kennt, sofern man nicht zu Ausschuss gehört,ist es gut möglich das man einen beträchtlichen Teil für den Arsch lernt und wirklich ein Teil für eine mögliche mündliche Nachprüfung vorgesehen ist. Aber woher will man das genau wissen? Du gehörst nicht zufällig einem Prüfungsausschuss an oder? ;-)
Die Lern-Bögen sind mit den Prüfungsbögen identisch. Die entsprechenden Fragen sind auch nicht in den zu kaufenden Übungsbögen enthalten, sondern findet man nur in den Gesamtfragen, die man mit den Apps oder online lernen kann. Und nein, ich hab die Theorie im Oktober letzten Jahres gemacht.
LöschenAh okay. Auf jeden Fall interessant zu wissen. Ein möglicher Vorteil, wenn man mit Apps lernt. Zwar mehr Aufwand, aber falls man wirklich in die Mündliche muss, von Vorteil. Andererseits...wenn man richtig gelernt hat, muss man auch nicht in die Nachprüfung :-)
Löschen