Samstag, 11. März 2017

Get on Board - Segeltörn April 2016 in Kroatien (Dalmatien) mit der Cesarica von Sunrise-Sail - Teil 3




Moin meine Freunde,

es juckt wieder in den Fingern, der Segelentzug über den Winter macht einem zu schaffen, aber Gott sei Dank winken die nächsten Abstecher aufs Wasser schon. :) Um die Vorfreude auch bei euch ein bissl anzustacheln, gibt's heute endlich den dritten Teil zum April-Törn 2016 mit der Cesarica von Sunrise Sail auf die Augen. Aber nicht nur das, mit dem dritten Teil dieser Artikelreihe kommen wir auch zu den drei noch ausstehenden Rezepten aus der Bordküche meiner Blog-Parade "Foodies for Sailors", bei deren Zubereitung wir den Herd zum Glühen gebracht haben. Na, denn mal los... 

Nachdem am Vortag auf See bei 30 Knoten Wind und bis zu vier Meter hohen Wellen reichlich Action angesagt war, ist die Prognose für heute etwas freundlicher. Von Trogir aus machen wir uns nach einem ausgedehnten Frühstück entspannt auf die Socken Richtung Milna auf Brac. Kaum die Hafenausfahrt rausgetuckert, begrüßen uns angenehme 16 Knoten Wind auf Am-Wind-Kurs, eine sehr ruhige See und von Regen weit und breit keine Spur. Optimale Bedingungen für unsere 54-Füßer mit reichlich Segelfläche. Locker knacken wir mehrmals neun Knoten Fahrt und krängen schön, was jedem an Bord ein Grinsen ins Gesicht zaubert. 






Nach richtig spaßigen 31 Seemeilen laufen wir in die Hafeneinfahrt Milna zum Stadthafen ein. Dort ist die "Skipper-Academy" mit mehreren Yachten am Start und übt An- und Ablegemanöver. Dabei brummt uns jeder ihrer Pötte wenigstens einmal beherzt vor den Bug. Nix gegen ne ordentliche Übungspackung für angehende Skipper, aber eigentlich haben ein- und auslaufende Schiffe in der Rinne Vorfahrt, naja sei's drum. Wir machen uns keinen Stress, weichen den Kamikaze-Booten entspannt aus und peilen unseren Liegeplatz an der Kaimauer an, wo uns schon der Hafenmeister zuwinkt und die Muring für uns aus dem Wasser fischt. Wir müssen hier bei etwa 12 Knoten Seitenwind anlegen und laufen den Liegeplatz achteraus gegen den Wind an, um dann kurz vor Erreichen des Liegeplatzes einzudrehen und mit dem Spiegel zur Kaimauer aufzustoppen, wie es sich stets bewährt hat. Die Luv-Achterleine sitzt schnell und auch die Muring findet schnell ihren Weg auf die Luv-Bugklampe. Schön wenn Manöver auf Anhieb ohne viel Stress gelingen. :) Alle Leinen und Murings noch schnell unter Maschine durchgesetzt und schon liegen wir wie eine Eins. Das begießen wir direkt mit einem Anlegebier und fendern gut zu benachbarten Liegeplätzen ab, damit wir daran später nicht mehr denken müssen. Kurz nach uns kommen zwei weitere Boote rein, die sich wie wir ihre Bahn durch die Übungsyachten suchen müssen und neben uns festmachen sollen. Wie sich zeigt, hat sich das ordentliche Abfendern mal wieder gelohnt, denn unser direkter Liege-Nachbar fährt nicht gegen den Wind an, sondern kommt rückwärtsfahrend mit Schwung und Rückenwind an. Dadurch überschwingt deren Vorschiff beim Einschwenken in die "Box" und rumst mit Schmackes an unsere Fender. Kann man so machen, muss man aber nicht. Vom Durchsetzen der Muring und Achterleinen halten die beiden Rentner-Pärchen an Bord offenbar nix. Schräg im Liegeplatz hängend, hin- und herschlingernd ist schon eine Flasche Sekt im Cockpit am Start noch bevor die Maschine aus ist. Der Hafenmeister hat seine Liebe Not mit diesen Kandidaten und mir wird klar, warum Charter-Skipper allzu oft ein zweifelhafter Ruf nachhängt. Bissl Fremdschämen ist da schon angesagt, da wir in Ermangelung eines eigenen Kahns auch stets chartern, bisher aber zum Glück noch nie Scheiße gebaut haben. Jetzt kann die Crew des zweiten einlaufenden Schiffes zeigen was sie drauf hat und liefert erfreulicherweise, ebenfalls als Charter-Crew, eine lehrbuchmäßige Glanzleistung ab. Es gibt noch Hoffnung für den Ruf der Charter-Skipper. ;)

Die meisten von uns waren noch nie in Milna und nutzen die Chance für einen kleinen Spaziergang. Milna hat einen ganz besonderen Charme, wir kommen immer wieder gerne hier her.





Der große Pott links ist unsere Cesarica :)



Es dauert nicht lange und unsere Mägen fangen an zu Knurren, Kochlöffel möchten in der Kombüse geschwungen werden. Für unser letztes Abendessen an Bord kombinieren wir zwei Rezepte aus meiner Foodies for Sailors-Blogparade. Oli aka der Lichtfreibeuter und Michael kredenzen uns mediterranen Nudelsalat von Anna im Backwahn und dazu gibt's selbstgebackenes Fladenbrot aus der Pfanne vom Backbuben. Oli und Michel leisten ganze Arbeit und bescheren uns ein fantastisches Abendessen.











Mit gut gefüllten Mägen und nach einigen Bierchen, verziehen wir uns nach und nach in die Kojen. Unser letzter Törntag erwartet uns. Hoffentlich spielt zum Abschluss das Wetter nochmal mit. Der Vorhersage nach ist Flaute schieben angesagt, aber immerhin bei Sonnenschein. Als wir ausgeruht aus unseren Kojen krabbeln, riecht es tatsächlich nach Flaute, wovon wir uns aber zunächst mal nicht ins Bockshorn jagen lassen. Ohne ein ordentliches Frühstück geht's auch heute nicht raus auf See und schon wieder knurren sämtliche Mägen im Chor. Das beste Frühstück unserer Segelwoche haben wir uns für den Schluss aufgehoben. Co-Skippy Christian und ich versuchen uns am Rezept für herzhaften Frenchtoast von Mara vom Blog Life is full of Goodies. Ein hervorragender Start in den Tag kann ich euch sagen. 




Um 12 Uhr sind wir dann mal soweit, mit dem Gedanken zu spielen, die Leinen los zu werfen und laufen schließlich Richtung Heimathafen in der Nähe von Trogir aus. Nach wie vor regt sich kein Lüftchen, also Motor an und ab die Post. Da wir unter Maschine auf direktem Kurs gen Heimathafen zuckeln, machen wir etwas Zeit gut und investieren diese in einen Badestopp in der "Karibischen Bucht" bzw. "Blauen Lagune", die auch schon Tanja von Reiseaufnahmen bei einem unserer letzten Törns in ihren Bann gezogen hat. Tatsächlich sind wir dort das einzige Schiff vor Anker, was daran liegt, dass wir schon im April auf Törn sind. Ab Mai muss man sich sputen wenn man noch einen Ankerplatz ergattern möchte, vor allem freitags auf dem Rückweg zu diversen Marinas ist die "Karibische Bucht" ein beliebtes Anlaufziel, da sie für die Meisten unmittelbar auf dem Weg liegt. Ihr findet die Bucht genau hier. Hütet euch davor mit einer Kielyacht zwischen den beiden kleinen Inseln in die Bucht einzufahren... Euer Kiel wird es euch danken und auch nicht zuletzt euer Vercharterer. In der Lagune vor Anker zu Übernachten ist riskant, die Bucht ist weit offen und bietet absolut keinen Schutz, macht das also nur wenn ihr euch tausendprozentig sicher seid, dass euch nachts das Wetter keinen Streich spielt, wie zum Beispiel mit einem knackigen Hitzegewitter. Das Wasser ist im April hier noch schweinekalt, daher trauen sich nur 50% der Crew ins Wasser, immerhin. Unsere tapferen Wasserratten sind Andreas, Simon, Rüdiger und Michel... Die an Bord Verbliebenen zollen bei einem Ankerbierchen und einem dreifachen Hoch Respekt für die Schwimmer. Mich hätten da keine zehn Gäule ins Wasser bekommen. 







Nach einer Stunde vor Anker wird es aber langsam Zeit, die Biege zu machen. Es wartet noch die Tankstelle, die Schiffübergabe und das immer sehr beliebte Packen der Seesäcke auf uns. Also Anker auf und Kurs auf den Heimathafen bei schönstem Sonnenschein. Kaum sind wir aus der Bucht raus und auf Kurs, kommt plötzlich Wind mit 14 Knoten auf. Also nicht lange fackeln, Wäsche nochmal ausgeholt und siehe da, wir segeln mit 7,5 Knoten auf Am-Wind-Kurs auf den Heimathafen zu. Einen schöneren Abschluss hätten wir uns nicht wünschen können, als nochmal die letzte Stunde richtig ordentlich unter Segeln zu sein.




Guter Sonnenschutz ist das "A" und "O"!


Bei unserer Heimatmarina (Baotic-Marina, Yachtclub Seget) laufen wir die Tankstelle an, dort ist der Tankwart in Partylaune und hat ordentlich geile Mucke aufgerissen. Tanzend nimmt er unsere Leinen entgegen, da macht Tanken Spaß. :) Anschließend geht's etwa 300 Meter an der Marina entlang zur Einfahrt für unseren Liegeplatz auf der anderen Seite der Anlage. Dort legen wir nochmal ein gelungenes Anlegemanöver hin und genießen den Abschluss des Törns, der geiler nicht hätte sein können. Wir genießen noch eine Weile die Sonne in der Plicht bei ein paar Bierchen, machen bissl klar Schiff unter Deck und gehen abends gemütlich in ein bewährtes, sehr gutes Restaurant in Fußreichweite. Danach bringen wir mit einiger Überwindung noch das leidige Thema "Packen" hinter uns und fallen schließlich etwas traurig, aber gut gelaunt und glücksbeseelt in unsere Kojen. 

"Nach dem Törn ist vor dem Törn", sagt man so schön und frei nach diesem Motto stellt sich langsam wieder Vorfreude auf den nächsten Trip ein. Dazu bald mehr meine Freunde. Wenn ihr heiß drauf seid zu erfahren was wir in der ersten Hälfte unseres April-Törns getrieben haben und euch ein paar Ideen für euren nächsten Törn in diesem Revier holen wollt, zieht euch einfach Teil 1 und Teil 2 meines Törnberichts rein. :) Ich freu mich wenn ihr vorbeischaut. :)


Euer Markus

2 Kommentare:

  1. Hallo Markus,
    die Bilder machen echte Vorfreude auf die Segelsaison. Freue mich schon auf viele schöne Stunden mit meiner Crew auf dem Wasser.
    Guter Sonnenschutz ist selbstverständlich das A und O, da hast du Recht :-D
    Wünsche dir noch viele unvergessliche Seemeilen,
    alles Gute

    Chris

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    Antworten
    1. Hey Chris :),

      geil, danke für deinen coolen Kommentar :). Hab mich sehr gefreut, wegen solchen Kommentaren macht Bloggen Laune :). Hau rein, Meister:). Ich wünsch euch eine tolle Zeit auf dem Wasser und freu mich wenn Du während dessen mal auf meinem Facebook-Account mal das eine oder andere Bild raushaust :).

      Viele Grüße,

      Markus

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